Hinter dem knappen Titel „Äpfel“ verbirgt sich eine komplexe Angelegenheit. Um es kurz zu sagen – eigentlich müsste da stehen „Wie ich auszog, um schnell mal ein paar Äpfel direkt am Baum zu malen und feststellte, dass es gar nicht so einfach ist“. Darum geht es in diesem Beitrag. Ich poste diese Woche jeden Tag ein Apfelbild und zeige, wie ich mich vom „ersten Kontakt“ mit einem Apfel am Apfelbaum und dem dazugehörigen Bild hin entwickelt habe zu einer Interpretation dieses Motivs, die meiner Meinung nach solider und angenehmer fürs Auge ist. Die Beiträge in dieser Woche stehen also unter dem Motto „Step by step zu einem gelungenen Apfelaquarell“.

An einem wunderbaren Spätsommertag im August bin ich hinausgefahren auf die Apfelplantagen des Obstbauers meines Vertrauens, um mal ein paar Äpfel zu malen. Ich baute auf bzw. setzte mich auf meinen Falthocker und legte los. So sah mein Motiv aus:

Es war wunderbar, da draußen zu malen! Der Himmel blitzte blau und ein prima Podcast tönte in meinem Ohr.

Winsener Elbmarsch im August.

Und so sieht das Bild aus, das ich mitgebracht habe:

Delbar Estival 2019. Plein-air-Skizze im A4-Format.

Ich bin mit dem Bild nicht so zufrieden, war es auch nie. Aber das ist ok. Es gibt eine Menge zu lernen daraus. Ich sehe hier beispielsweise ganz deutlich, dass ich zunächst völlig planlos einfach so ans Motiv herausgegangen bin. Ich habe mir einen Ausschnitt ausgesucht – um die Äpfel herum – und dann mein Bestes getan, um die Blätter, die Zweige und den Hintergrund, kurz um alles gut mit Stift und Pinsel einzufangen. Ich habe wenig weggelassen. Warum? Beziehungsweise warum nicht? Dem Motiv hätte die eine oder andere Unterlassung sicher genützt. Wozu brauche ich den grünen Hintergrund? Wozu die blauen Ecken, die durchschimmern? Um was geht es mir denn wirklich hierbei? Um die Äpfel, nicht um den ganzen Rest. Bei diesem ersten Versuch war mir das alles noch nicht so klar. Auf einem eigentlich zu großen Format für eine erste Annäherung – und dann auch noch auf dem guten Arches-Papier – fehlte mir einfach die Lockerheit, erst einmal spielerisch an das Motiv zu gehen.

Und was ist eigentlich mit den Schatten auf den Äpfeln? Darüber habe ich auch eine Weile gegrübelt.

Aus diesem ersten Bild habe ich also Einiges an Fragen und Anregungen für das nächste mitgenommen. Dazu gehören:

  • ein paar kleine Bleistiftskizzen sind beim ersten Mal bei einem neuen Motiv hilfreich
  • kleineres Format wäre besser gewesen
  • kurz überlegen, was ich weg lasse, bevor ich anfange
  • Lokalfarbe des Apfels und Schattenfarbe – noch einmal genauer hingucken