Demnächst unterrichte ich einen Workshop zum Thema Blumenaquarell, und um schon mal so richtig in den Flow herein zu kommen, habe ich mir letzte Woche ein paar Blumen gekauft und sie dann gemalt.

So einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte, war das aber nicht, und zwar wegen der Farben. Wie konnte ich nur auf die Idee kommen, gelbe Rosen zu kaufen? Die haben mir doch ganz schön Kopfzerbrechen bereitet. Rosen an sich sind ja schon so anspruchsvolle Gebilde, und dann auch noch in Gelb. Wo die Schatten immer Braun und doof aussehen. Hm. (Im Workshop wird es definitiv keine gelben Rosen geben!)

Ich habe erst einmal ganz standardmäßig mit einer Aquarellskizze im Skizzenbuch angefangen. Vorzeichnung und drei Schichten Farbe. Sollte ganz locker werden, wurde es dann aber nicht. Statt dessen wurde es eher präzise. Das ist so mein go-to-Ding: es genau machen. Schon komisch.

Der Strauß stand am Fenster, ich saß davor (drinnen).

Den Farbkontrast habe ich nicht nachträglich intensiviert, der war tatsächlich so heftig. Dieses Violett und dieses Gelb liegen sich im Farbkreis direkt gegenüber (Komplementärkontrast) und haben wirklich weniger gemeinsam als irgendwelche anderen Farben auf dem Farbkreis. Das macht diese knallige Farbigkeit aus.

Noch eine Bemerkung: Als ich mit dem Malen anfing, dachte ich bei mir „wie toll, morgen sind die Tulpen schon größer, da male ich den Strauß noch einmal“. Das stimmte auch; aber sogar in dem kurzen Zeitraum (1 h), die ich den Strauß zum Malen genau angeguckt habe, hat er sich verändert. Die Blüten haben sich alle leicht geöffnet. Das fand ich faszinierend! So schnell!