Nachdem ich den Tipp bekommen habe, bei gelben Blüten doch zuerst den Schatten anzulegen und dann die Lokalfarbe aufzutragen – das war die erste Neuerung – habe ich meinen gelben Rosen noch eine Chance gegeben.
Die zweite Neuerung: ich habe eine Seite aus einer Zeitschrift herausgerissen, mit Acrylweiß grundiert und dann transparenten Aquagrund aufgetragen, um das Papier aquarellfähig zu machen. Warum sich die Mühe machen? Weil ich dieses Zweischichtige einfach total liebe! Immer schon 🙂 Hier ist erstmal das Ergebnis:
Mit der Methode hapert es allerdings ein bisschen. Die Oberfläche soll nach der Behandlung mit Aquagrund so saugfähig sein wie Aquarellpapier. Das stimmt nicht ganz; ein derartig behandelter Malgrund saugt relativ wenig. Bei mir stand die Farbe sogar manchmal ein wenig und trocknete nur sehr langsam.
An sich ist das nicht schlecht, denn es erzeugt ganz andere interessante Aquarelleffekte. Wenn man jedoch zuviel Wasser benutzt, muss man ewig warten, bis das Bild trocken ist. Klar, man kann das mit einem Fön etwas beschleunigen. Aber ich mag es eher natürlich und war deswegen etwas frustriert, dass ich so lange Leerlauf hatte zwischen den Malphasen.
Bei der zweiten Version auf einem anderen Blatt habe ich deswegen von vornherein einen Pinsel genommen, der keinen dicken Bauch hat und es mir somit unmöglich macht, nass zu malen. Das war auf diesem Malgrund befriedigender! Bei den gelben Rosen habe ich die Schatten wieder zuerst gemalt. Mit dieser Methode bin ich auch zufrieden.
Kurze Nebenbemerkung zu diesem Bild: die gelbe Rose links war bis gerade eben nicht dunkel umrundet, sondern hell. Guck mal unten, was das in der Bildwirkung für einen Unterschied macht! Mir gefällt es mit dem Dunklen besser, weil die Rose dann im Kontrast wirklich hell wirkt. Welches findest Du besser?