…zum Malen? Ich habe ein kleines Kind, das nur an drei Tagen bei der Tagesmutter ist. An zwei von diesen drei Tagen arbeite ich in einem kleinen Verlag; ich bin ehrenamtlich in meiner Gemeinde tätig und möchte auch gern ab und zu Sport machen. Naja, und dann habe ich noch höchstens einen weiteren Vormittag am Wochenende für mich, weil da mein Mann auf den Lütten aufpassen kann.

Trotzdem habe ich auf die Frage „woher nimmst du die Zeit zum Malen?“ eine ganz einfache Antwort: Ich male zu Hause und unterwegs, wann immer ich kann (gleich mehr dazu), aber ich male auch während meiner Workshops. Und weil ich einmal im Monat in einem Workshop zwei Bilder male, kommt da doch einiges zusammen.

Ich habe im letzten Jahr eine Malgruppe von einem Kollegen übernommen, der mittlerweile 4 Stunden entfernt wohnt und einfach nicht mehr den langen Weg auf sich nehmen wollte/konnte. Und diese Truppe ist einfach famos! Sie möchten immer gern zwei Motive malen und ich soll immer vorführen, wie ich an die Motive herangehe. Also mache ich das auch. Aus jedem Workshop komme ich deswegen mit zwei Bildern nach Hause. Wenn ich hier Schritt-für-Schritt-Fotos von Bildern zeige, dann sind sie fast immer im Workshop entstanden. So wie dieses Bild:

Abendstimmung an der Havel bei Briest. 21×29 cm, Künstleraquarellfarben auf 300 g/m² Arches grain fin, 2019.
(Farben: Titangoldocker (Schm), Opernrosa (W&N), Kobaltblau (Sn)

Ich hatte ca. 2 Stunden, um dieses Bild zu malen. Diese Zeit ist wochen- und monatelang im Voraus geblockt, für mich und für die anderen Malerinnen auch. Da kann nichts dazwischen kommen.

Ein Weg, um Zeit zum Malen zu finden, ist es also, sich gewisse Zeiten fest dafür zu reservieren und dann aber auch wirklich nichts dazwischen kommen zu lassen. Lange Zeitblöcke zum ungestörten Malen sind bei mir sonst eher selten. Größere Bilder male ich deswegen immer über mehrere Tage verteilt.

Anders sieht es aus mit den kleinen Skizzen, die ich immer dann fertigstellen kann, wenn ich draußen ein bisschen Zeit zwischen Terminen habe oder wenn der Kleine schläft oder wenn ich während eines Arbeitsblocks einen Podcast höre – ich lerne viel durch Podcasts – und deswegen noch ein wenig Aufmerksamkeit in was anderes stecken kann. Dann liegen zwar immer zwei Bücher auf dem Tisch, mein großes Notizbuch und mein Aquarellskizzenbuch, aber das geht im Allgemeinen ganz gut. Diese zwei Skizzen sind bei der Arbeit entstanden:

Diese zwei habe ich vor kurzem einfach mal so zwischendrin gemalt, als mein Lütter schlief. Mit dem Elefant hat er im Urlaub bei seiner Oma gern gespielt.