…muss es im Aquarell sein, damit es Licht gibt. Klingt unlogisch? Ist es aber nicht, wenn Du Dir mal dieses Bild anschaust:

Die Gerbera und die Chrysanthemen strahlen, weil der Hintergrund so dunkel ist. Die Blüten würden natürlich auch hell aussehen, wenn der Hintergrund weniger dunkel wäre. Aber sie würden eben nicht strahlen! Wie zum Beispiel in diesem kleinen Bild desselben Straußes mit hellem Hintergrund.

Die tiefen Dunkelheiten des oberen Bildes sind vielen Aquarellmalerinnen und -malern, die ich kenne, unangenehm. Das verstehe ich so ein bisschen, wenn ich mir vor Augen halte, dass Aquarellfarben so wunderbar leicht und lichtdurchlässig sind. Warum soll man sich und den Farben diese Eigenschaften nehmen?

Ja, stimmt. Aber bei allem Verständnis: pastellig malen – und davon rede ich hier – heißt, die Hälfte der Tonwertskala, die über eine beliebige Anzahl von Zwischenschritten von Weiß bis Schwarz geht, wegfallen zu lassen. Dann hört man einfach im mittleren Grau auf, also bevor es düster wird.

Und dann ist es schwer, starke hell-dunkel-Kontraste zu erzeugen und weiße Gegenstände strahlen zu lassen 🙂 Deswegen: keine Angst vor der Dunkelheit haben, sondern gegen Ende hin bei jedem Bild gucken: Wo kann ich noch dunkler werden?

Ich hoffe, das ist ein guter Tipp 🙂