Guten Tag! Endlich geht es mir besser, so dass ich von meinem eigenen Wohlbefinden absehen und mal wieder was für die Community tun kann. Das tut so gut, schon bevor ich überhaupt irgendwas gemacht habe! Ich sag’s Dir, der ständige Husten geht mir echt auf den Keks. Hoffentlich ist der bald richtig weg.

Beseelt wie ich bin von meiner fast wieder hergestellten Gesundheit frage ich mich: Was kann ich Dir heute erzählen, was Dir vielleicht ein bisschen weiterhilft?

Die Miniskizze ist ein solides Instrument, um eine gute Bildwirkung nicht dem Zufall zu überlassen, sondern sie direkt zu planen.

In meinen Workshops fällt mir immer wieder auf, dass die Idee einer kleinen Vorabskizze für ein neues Bild auch für viele gestandene Malerinnen und Maler neu ist. Das wundert mich ein bisschen, weil die Miniskizze mit Tonwerten (dazu demnächst mehr) meines Erachtens ein prima Instrument ist, um eine gute Bildwirkung zu erreichen. Sie soll quasi nicht per Zufall entstehen oder weil mir beim Malen ein toller Einfall kommt, sondern sie ist geplant.

Dass ich da nichts dem Zufall überlassen will, scheint vielleicht langweilig. Aber mal ehrlich: Wir reden hier ja von der Aquarellmalerei, da ist der Zufall ja quasi vorprogrammiert. Und den nicht vermeidbaren Zufall will ich auch! Die Farbe kann mal hierhin und mal dahin fließen, mal so auftrocknen und mal anders, keine Frage. Aber ich habe ja auch ein Ziel, wenn ich mich hinsetze und ein neues Bild anfange. Ja, wirklich, habe ich. (Du auch?) Um mein Ziel zu erreichen, ist Überlegen und Sich-Besinnen wichtig. Dann erst kommt das Machen.

Wie helfen Mini-Skizzen denn nun genau?

I. Wenn ich ein Motiv habe, dass sowohl als Querformat als auch als Hochformat funktionieren könnte, dann hilft mir die Mini-Skizze dabei, mich für eins von beiden zu entscheiden.

II. Oder manchmal steht für mich das Format schon am Anfang fest, aber die Dimensionen und der Bildausschnitt nicht. Dann hilft die Mini-Skizze dabei herauszufinden, wie lang oder wie breit mein Blatt jetzt genau sein soll und wie viel von dem Motiv zu sehen sein soll.

Da, wo ich den Strich wegradiert habe, sollte eigentlich das Blatt zu Ende sein. Durch die Skizze habe ich herausgefunden, dass es besser aussieht, wenn die Beine der Mutter auch noch zu sehen sind. Also hat sich der Bildausschnitt verändert und das Blatt musste gewissermaßen etwas länger werden.

III. Egal, ob Du mit Fotovorlagen arbeitest oder draußen, es stellt sich immer wieder die Frage, wie sehr reingezoomt werden soll ins Motiv. Wirkt es besser, wenn mehr Umgebung drauf ist oder wenn das Bildzentrum, also der Gegenstand oder die Person, um den/die es geht, ziemlich groß ist und die Umgebung eher unwichtig?

Auf den Unterstand habe ich richtig Lust, wenn ich mir die Skizzen hier angucke! Habe ich tatsächlich noch nicht gemalt. Ich würde den linken Entwurf für die Weiterentwicklung nehmen. Ich finde es bei dem so radikal, gar keinen Himmel drauf zu haben; gefällt mir. Bei den Feldsteinen gefallen mir eigentlich auch beide Entwürfe. Umgesetzt habe ich dann aber den linken.

Und, wie hältst Du es mit der Planung? Machst Du manchmal eine Skizze vorher? Oder wenn nicht, wirst Du es dann jetzt mal ausprobieren? Das würde mich mal interessieren 🙂