Was soll ich sagen – ich habe jetzt eigentlich viel weniger Zeit als sonst, aber irgendwie auch einen kristallklaren Fokus! Sobald sich ein Zeitfenster öffnet, in dem ich meine Sachen machen kann, lege ich los. Voll das gute Gefühl!

Ich habe in den letzten zwei Wochen nicht nur meinen Lichtgeschichten Mal-Podcast an den Start gebracht, sondern auch noch ganz schön viele Bilder gemalt. Abends, wenn der Lütte schläft, habe ich ja Zeit, und tagsüber auch ein bisschen (denn er macht noch Mittagsschlaf, haha!!). Heute poste ich einfach mal ein paar und erzähle ein bisschen was über die Bilder.

Die Preise für die Bilder sind allesamt Corona-Specials!! Bis einschließlich 3. Mai kosten die Bilder nur den halben Preis.

Mauereidechse. 15 x 30 cm, Künstleraquarellfarben auf 300 g/m² Arches Feinkorn, 2020. 200 100.

Dieser kleine Kerl lungerte letzten Sommer am Rande des Industriegebietes auf einem Findling herum. Mit der Online-Malgruppe habe ich ihn endlich gemalt. Das Vorgehen war dabei ein ganz besonderes. Ich wollte unbedingt auf dem ganzen Bild Spritzer haben, aber auf dem Tier nicht, also musste ich es abdecken. Nach der Vorzeichnung habe ich die „Finger“ der Eidechse maskiert und eine Schablone von ihr angefertigt. Dazu habe ich eine Dokumentenfolie auf das Tier gelegt, mit Kuli die Umrisse (ohne Finger) durchgepaust und das dann ausgeschnitten. Dann habe ich den Hintergrund mit Ultramarinblau /Schm), Potter’s Pink (Schm) und Schachnasarskaja (von White Nights, mein Sienna gebrannt-Ersatz) nass-in-nass gemalt. Gleich im Anschluss habe ich die Schablone mit Malerkrepp auf der Eidechse befestigt und mit dem Spritzen begonnen. So kommt es, dass der gesamte Hintergrund gesprenkelt ist, die Eidechse aber nicht. Hat Spaß gemacht, diese Kombination aus Malen und Basteln!

Blausterne am Abend. 21 x 29 cm, Künstleraquarellfarben auf 300 g/m² Arches Feinkorn, 2020. 300 150.

Diese Blausterne hat eine von uns Malfrauen am Straßenrand in Velgen gesehen – und sogleich (so stelle ich es mir vor) eine Vollbremsung hingelegt, um sie zu fotografieren! Die Schwierigkeit für mich bei solchen Bildern ist, dass ich nicht selbst vor Ort war. Aber die Fotografin hat alles genau beschrieben. Wo das Licht herkam, welche Tageszeit es genau war und dergleichen, das sind alles wichtige Informationen. Für dieses Bild habe ich zuerst das gesamte Blatt Goldgelb lasiert, um die Abendstimmung einzufangen. Der Zaun erstrahlte in der Vorlage extrem hell; damit er nicht von den Blumen ablenkt, habe ich ihn in Grau angelegt. Die Blausterne selbst waren eine kleine Herausforderung. Die erste Farbschicht war ein blasses Violett aus Opernrosa und Lavendel; darauf folgten dann Lavendel und Kobaltblau und dann ein paar Stellen mit reinem Kobaltblau. Die Farbe Lavendel (von Mijello) enthält Titanweiß und wirkt sich auf alle Mischungen etwas aufhellend und „besänftigend“ aus. Für die Fliederzeit jetzt wird sie auch wieder super sein!

Hinterm Haus, ca. 17 Uhr. 18 x 24 cm, Künstleraquarellfarben auf 200 g/m² Fabriano Feinkorn, 2020. 160 80.

Bei diesem Bild handelt es sich um eine schnelle Skizze, die ich hinter unserem Haus angefertigt habe. Schnell musste es vor allem deswegen gehen, weil es im Schatten jetzt ja noch empfindlich kühl ist. Genau genommen habe ich draußen nicht einmal die Farbe aufgetragen; ich habe skizziert, gefroren, geguckt, bin wieder hereingegangen und habe die Farbe drinnen aufgetragen. Weil das alles so schnell hintereinander ging, brauchte ich kein Foto. Mir ging’s um die Tulpen, die von dem Lichtschein erfasst wurden. Ich habe sie schon oft in diesem Licht gesehen und bewundert, aber an dem Tag vor ca. einer Woche konnte ich sie dann endlich auch mal malen.

Ling Hut, Torridon, Schottland. 21 x 29 cm, Künstleraquarellfarben auf 300 g/m² Fabriano Feinkorn, 2020. 400 200.

An diesem schönen Ort an der Westküste Schottlands habe ich meinen Mann kennengelernt. – Nein, das stimmt nicht, aber wäre das nicht ein toller Anfang zu einer wunderschönen Liebesgeschichte? 🙂 So schön ist unsere Liebesgeschichte leider nicht, wie haben uns auf der Straße in Aberdeen durch eine gemeinsame Freundin kennengelernt. ABER durch meinen Mann bin ich zum Bergsteigen gekommen und habe alle bergigen Regionen Schottlands bereist. Ling Hut, die kleine Hütte auf diesem Bild, ist unsere Übernachtungshütte beim ersten Wochenendausflug mit dem Bergsteigerclub gewesen – erster Ausflug für mich, mein Mann war damals schon x Mal da gewesen und hatte schon fast alle wichtigen Gipfel im Umkreis erklommen. Ich hatte gar keine Bergsteigermuskeln und habe an dem Wochenende körperlich sehr gelitten, aber auch unglaublich viel atemberaubende Landschaft gesehen. Ich habe mich wirklich gefreut, dass ich dieses Motiv letzte Woche so umsetzen konnte! Die Vorzeichnung habe ich mit meinem Zeichenfüller Platinum Carbon Pen gemacht, und das hat mir so viel Spaß gemacht! Felsen profitieren einfach von einem lockeren Strich, und irgendwie ist mein Strich viel lockerer, wenn ich mit echter Tusche vorzeichne. Dass ich für den Himmel und die Berge wieder Lavendel nehmen konnte, hat mich auch sehr gefreut. Diese Farbe habe ich jetzt wirklich lieb gewonnen!


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Einen schönen Start in die Woche wünsche ich Dir!