Gestern war ich mit der virtuellen Reisegruppe in der Whiskybrennerei von Blair Atholl. Wir haben eine Ansicht aus dem Hof gemalt und uns dabei mit Licht und Schatten beschäftigt.

In der Blair Atholl-Brennerei. (23 x 31 cm)

Heute geht es durch die Berge hin zu dem Teil der Highlands, in dem es mehr Brennereien gibt als irgendwo anders auf der Welt: in die Speyside. Der Weg ist lang, aber die Landschaft ist zum Glück sehr schön.

In dem Städtchen Braemar am River Dee habe zumindest ich heute virtuell Pause gemacht. Hier bin ich auch schon mehrmals „in echt“ gewesen, habe mir die Beine vertreten oder einen Kaffee gekauft. Aber noch viel öfter bin ich durch Braemar durchgefahren auf dem Weg in die Cairngorms. So heißt die nahegelegene Gebirgskette mit ihren großen, runden, ruhigen und sehr beeindruckenden Bergen.

Der River Dee, der in meinem damaligen Wohnort Aberdeen (d.h. „Mündung des Dee“) in die Nordsee mündet und ziemlich groß ist, ist in Braemar ein hurtiger kleiner Fluss. An ihm entlang führt eine einspurige Straße in die Berge. Am Ende der Straße ist der Parkplatz, von dem aus der zweitgrößte Berg Schottlands, der Ben Macdui (1.309 m), gut zu erreichen ist – wenn man einen ganzen Tag dafür einplant, fit ist und viel zu Essen bei sich hat. Die Quellen des Dee sind unterhalb des Ben Macdui.

Diese Stelle an der einspurigen Straße hat mir gefallen, weil das Licht sehr gut ist und es deswegen Schatten gibt, die Straße sich herrlich pittoresk biegt und die Komposition insgesamt interessant ist. Die Schatten habe ich im Wald mit einem dunklen Grün aufgetragen und auf der Straße mit einem Grau, das ein wenig dunkler war als das zuvor aufgetragene Grau des Asphalts.

Am Oberlauf des Dee. 18 x 24 cm, Künstleraquarellfarben und Zeichentusche auf 200 g/m²-Feinkorn-Aquarellpapier von Fabriano. 2020. 100 €.