Stell Dir vor, Du bist im Wald. Vor Dir breitet sich eine Lichtung aus. Dort steht ein interessant geformter Baum halb im Licht. Er wirft einen wunderschönen Schatten. Um ihn herum ist der Waldboden sonnig und hell, ansonsten ist es dunkel. Überall Bäume. Du fühlst Dich gut, Du siehst ein Motiv, du fängst an zu zeichnen, du willst das einfach einfangen und für dich zur Erinnerung malen.

Beim Zeichnen eines solchen Motivs – viele Stämme im Wald – hast Du es mit vielen Konturen zu tun. Jeder Baum hat eine, Gräser und Büsche auch. Wo kommen jetzt die Ränder ins Spiel? Ränder und Konturen sind an vielen Stellen gleichbedeutend: da, wo ein Gegenstand aufhört, wo er also bildlich gesprochen an seine Kontur stößt, da gibt es einen Rand, eine Kante.

Die Tendenz, alle Ränder gleich zu behandeln, ist weit verbreitet. Aus ihnen werden in der Regel harte Ränder, die eine klare Grenze zwischen Gegenständen, Farben und Bildebenen beschreiben. Wenn du aber alle Ränder in deinem Bild gleich behandelst und sie zu harten Rändern machst, dann verspielst Du eine große Chance, Dein Bild richtig interessant zu machen.

Denn ein interessantes Bild weist eine Reihe von verschiedenen Rändern auf. Ein Gegenstand muss durch einen Rand nicht immer abrupt und hart von einem anderen abgetrennt werden. Zwei Gegenstände können auch miteinander verschmelzen, z.B. weil sie inhaltlich eng zusammengehören. Wie ein Liebespaar, so könntest du auch zwei Blumentöpfe oder ein Bouquet Rosen oder eben viele Baumstämme im Wald miteinander eins werden lassen.

Weitere Gründe für variierende Ränder und Übergänge und wie Du sie technisch umsetzt, gibt es in dieser Podcast-Episode. Viel Spaß dabei!

Shownotes

Urban Sketchers Germany