Dieses Gebäude ist heute Teil des Bahnhofs Lüneburg. Züge, die dort abfahren, führen statt einer Gleisnummer in der Anzeige ein ‚West‘. Früher war der Westbahnhof ein eigenständiger Bahnhof, der zwar gleich neben dem anderen (eigenständigen) Bahnhof lag, aber eine andere Strecke bediente, die von einer anderen Eisenbahngesellschaft erbaut worden war. Es handelte sich dabei um die Bahnstrecke Wittenberge-Buchholz. Als zum Ende des Zweiten Weltkrieges die Eisenbahnbrücke bei Dömitz bombadiert wurde (deren Ruine ich vor kurzem gemalt habe), wurde die Strecke damit sozusagen gekappt. Von Lüneburg aus geht es jetzt nur noch bis Dannenberg, also bis kurz vor die zerstörte Elbbrücke. Nach Buchholz gelangt man auch nicht mehr ohne Umsteigen. Weil vom Westbahnhof jetzt nur die Bummelzüge fahren, die überall halten, hat er in der öffentlichen Wahrnehmung nicht denselben Stellenwert wie der Hauptbahnhof gegenüber, bei dem auch ab und an mal ein ICE hält. Trotzdem muss man sagen, dass der Westbahnhof eindeutig das schönere Empfangsgebäude aufweist. Ich habe es an einem extrem heißen Tag gezeichnet und war heilfroh, dass ich schnell Architektur erfassen kann. Es gab nämlich keinen Platz im Schatten und ich wäre fast verbrannt in der Sonne! Koloriert habe ich die Skizze dann 10 Minuten später zu Hause.