Sich mit seinen Bildern hinaus in die Welt wagen, sie anderen zu zeigen, das erfordert stellenweise ganz schön viel Mut! Denn sind die Bilder draußen in der Welt, können Andere etwas über sie sagen. Und was sie sagen, ist vielleicht nicht das, was wir hören wollen. Wie gehe ich damit um, dass Andere sich abschätzig über meine Bilder äußern?

Erst einmal: so richtig unfreundliche und verletzende Dinge sagen Betrachter von Gemälden wirklich selten. Meistens sagen sie gar nichts, wenn die Bilder ihnen nicht gefallen. Trotzdem ist das heikel: denn soll ich jetzt davon ausgehen, dass Betrachter, die zu meinen Bildern nichts sagen, sie nicht mögen? Was heißt das dann zum Beispiel für einen Instagram-Account, dessen Bilder generell wenig Likes bekommen? Hm.

Eine Möglichkeit ist es, die Bilder nicht zu zeigen. Damit geht man den Problemen aus dem Weg. Nicht-zeigen ist sogar eine prima Möglichkeit. Wenn Du schon beim Malen weißt, dass Du Dich nicht vor dem Urteil Anderer fürchten musst, weil Andere Deine Bilder gar nicht zu sehen bekommen, dann malst Du vielleicht mit größerer Leichtigkeit und Freude. Das wäre doch super! So oder so, Andere werden keine Gelegenheit haben, Deine Bilder negativ zu kommentieren.

Aber die Bilder nicht zu zeigen, heißt auch, an der allgemeinen großen Diskussion übers Malen nur halb teilzunehmen. Das ist so ähnlich wie mit einem hochgeschnallten Bein bei einem 100-m-Lauf zu starten. Denn das Zeigen der Bilder kann ja auch viel Freude bringen. Ja, das ist auch möglich! Freude für die, die sie sehen, und auch für Dich, wenn Andere sich ehrlich mit Deiner Arbeit auseinandersetzen, was an sich schon eine Art von Wertschätzung ist, oder wenn sie loben. Und der Gipfel ist eigentlich die durch den Kauf ausgedrückte Anerkennung.

Aber was, wenn Du Deine Bilder zeigst und es passiert gar nichts? Kein Echo, kein Kommentar, nichts? Oder wenn Du brandneue Arbeiten zeigst, die Dir sehr am Herzen liegen, und es hagelt vernichtende Kritik? Oh oh, das sind Situationen, denen jede Künstlerin aus dem Weg gehen will.

In der neuen Podcastfolge spreche ich diese Dinge an und versuche, einen Weg durch all diese Fragen hindurch zu finden. Höre sie Dir gern an!

Ach übrigens, die Podcastfolge habe ich vermeintlich vor zwei Wochen veröffentlicht; es gab kein Echo und ich war etwas traurig darüber. Vor zwei Tagen ist mir dann aufgefallen, dass ich den letzten Schritt zur Veröffentlichung nicht abgeschlossen hatte und die Folge deswegen unangerührt hier bei mir im Back Office herumlag. Hehe, das passt doch zum Thema Bilder zeigen ja oder nein: manchmal will man was zeigen und kriegt es aber nicht hin! Aber jetzt ist die Podcastfolge ja da, also kannst Du sie Dir hier anhören.

(Wenn Du Dir noch nie einen Podcast angehört hast – es ist die einfachste Sache der Welt. Ein Podcast ist einfach eine Radiosendung, die über das Internet ausgestrahlt wird. Entweder klickst Du hier, um sie direkt auf meiner Website anzuhören, oder Du gehst zu GooglePodcast oder Spotify und gibst einfach ‚Lichtgeschichten-Malpodcast‘ ein).