Guten Morgen! Ich hoffe, Du bist gut ins neue Jahr gestartet. Ich und meine Familie sind sehr ruhig und schlafend in das neue Jahr hinüber gegangen.
Heute möchte ich Dir von dem morgendlichen Ritual erzählen, für das ich mich seit geraumer Zeit begeistere. Beim Stichwort ‚Begeisterung‘ kann ich natürlich nicht an der neuen Podcastfolge vorbeigehen, in der es nämlich genau darum geht. Hör mal rein! Ich stelle darin die These auf, dass Begeisterung eine sinnvolle Leitemotion im kreativen Tun sein kann, erwähne aber auch kurz, welche Probleme es dabei gibt oder geben könnte. Ich sag nur: mit Begeisterung Pläne schmieden und Dinge dann immer noch mit Leidenschaft umsetzen – das sind zwei verschiedene Paar Schuhe! Oder? Vielleicht magst Du mir verraten, wie das bei Dir ist.
Also, das Ritual. Ich trinke früh am Morgen zwei Tassen Kaffee und sitze dabei schön eingekuschelt auf dem Sofa. Meine Malsachen und mein Art Journal, so eine Art Tagebuch, in das ich auch viel nass hereinmalen kann, sind auch da. Meistens habe ich anderthalb bis zwei Stunden, die ich da so verbringen kann, bevor der Lütte aufsteht und zu mir unter die Decke krabbelt. Dann kuscheln wir noch eine halbe Stunde, bevor der Tag losgeht. Das tut richtig gut!
Heute sitze ich allerdings an meinem Arbeitsplatz. Ich bin ganz schön müde. Dieser Lockdown ist doch etwas schwer und schlägt mir auf die Stimmung. Die kleinen Spielereien der letzten Tage im Art Journal, bei denen ich Farben assoziativ und intuitiv auftrage, heben meine Laune ein kleines bisschen. Aber hinzufügen werde ich heute keine.
Das Format ist A5, das Skizzenbuch ein ganz normales mit dünnem Papier, das ich mit Gesso oder AquaGrund aquarellfähig mache. Das erfordert ein bisschen Vorausdenken, soll heißen ich muss am Abend die Seiten für den nächsten Tag grundierren, was ca. 2 Minuten dauert.
Es gibt noch mehr Doodles als die hier abgebildeten, aber manchmal sehen sie einfach nicht schön aus 😉 Sie machen Spaß und erfüllen darüber hinaus einen wichtigen Zweck. Wenn ich keine Zeit zum Malen habe, dann tut es mir gut, wenigstens einmal am Tag ein bisschen den Pinsel in der Hand gehabt und mit Farben gespielt zu haben. „You are what you most frequently do“ – Du bist, was Du am häufigsten tust. Naja, und momentan bin ich hauptsächlich Hausfrau und Mutter. Aber eben nicht nur! Ich versuche, durch kleine kreative Dinge immer die Verbindung zu meiner künstlerischen Seite aufrecht zu halten. Die Abendstunden helfen dabei auch, denn da kann ich ein wenig malen.
You are what you most frequently do
Allein die Einschätzung „gefällt mir dieser Farbklecks oder nicht“, die mich dann dann dazu bringt, den nächsten Klecks so und nicht anders zu setzen, ist schon ein wohltuender kreativer Akt. Ganz ehrlich, vom Gefühl her ist das wie bei einem „richtigen“ Bild. Da halte ich auch immer wieder inne und gucke, was farblich als nächstes gut passen würde. Und so entwickelt sich dann so eine kleine Skizze. Die Formen entstehen nach Lust und Laune, und meistens habe ich Lust auf Kugeln. Manchmal lasse ich die verlaufen, manchmal trägt die Grundierung dazu bei, dass sie hierhin und dorthin laufen. Das ist eine spannende Geschichte mit diesen verschiedenen Untergründen, dazu werde ich demnächst mal mehr schreiben!
Das Wichtige für mich aber ist, dass ich den Tag mit Achtsamkeit verbringe, und das mache ich bei diesen Doodles. Welche Farbe entspricht mir jetzt gerade, welche Form mag ich? Wofür begeistere ich mich jetzt gerade? Diese Fragen leiten mich durch meine Farbspielerei und (in abgewandelter Form) mein Tagebuchschreiben. So verankere ich mich gleich früh am Morgen in meinem eigenen Leben und tue etwas für meine Seele. Dann kann ich den Rest des Tages auf äußere Dinge reagieren und für Andere da sein, ohne das Gefühl zu haben, als Person auf der Strecke zu bleiben. Dieses Gefühl kommt bei mir nicht schnell auf, da braucht es schon ein paar Tage. Aber es käme mit Sicherheit, wenn ich nicht dieses morgendliche Ritual hätte.
Es gibt auch andere Wege, um für sich selbst zu sorgen, mit Sicherheit. Ich hoffe, Du hast einen guten gefunden! Alles Liebe und bis bald!
Diese Idee finde ich toll, da ich zur Entspannung gerne Doodle, ist es ein eine gute Idee, den Tag damit zu beginnen. Frage mit was grundierst Du die Seite im Skechtbook? Ich habe da noch welche, die ich für Aquarell nicht so gut fand??
Viele Grüße und alles Gute für Dich und Deine Familie im 2021, hoffen wir das es etwas „normaler“ wird.
Frau Doktor aka Marion
Liebe Marion,
danke für Deinen lieben Kommentar! Auch für Dich alles Gute für 2021! Möge es für Dich ein möglichst sorgloses und kreatives Jahr werden. Zu den Doodles im Skizzenbuch: wie gesagt, ich habe da auch nur so dünnes Papier drinnen, das nicht aquarellfähig ist. Ich habe das drei Möglichkeiten aufgetan, um da doch mit Aquarellfarben arbeiten zu können. 1. Transparenter Aquagrund (1 Schicht): ist relativ glatt, versiegelt die Oberfläche und macht sie aquarellfähig. 2. Feiner Aquagrund (2 Schichten): ist weiß, färbt das Papier also ein, und macht es auch körnig. Es fühlt sich dann echt wie ein Aquarellpapier an, hat aber andere Maleigenschaften. 3. Gesso. Das ist das Grundierungsmittel für Öl- und Acrylmaler. Ist preiswerter als Aquagrund, gibt es in stark saugend (gut für Aquarell) und weniger stark saugend. Finde ich als Oberfläche super spannend! Überhaupt finde ich es schön, eine große Auswahl an Untergründen zu haben. Vielleicht probierst Du eine der Varianten; bin gespannt, wie Du es dann findest 🙂
Ganz liebe Grüße!
Antje.